Nach dem Auswärtsspiel in Siegen am letzten Freitag stand auch dieses mal wieder eine besondere Tour für uns an. Anstatt im Dreck auf irgendwelchen Sportplätzen zu stehen, führte uns unser Weg diesmal in das Müngersdorfer Stadion – die Heimat des 1. FC Köln. Erinnerungen an alte Bundesligatage wurden geweckt. Nur diesmal ging es nicht gegen den ranghöchsten Fußballclub der Stadt sondern leider nur gegen die Nummer drei der Stadt – den FC Viktoria Köln. Wurde letzte Saison das Team noch aus finanziellen Gründen zurückgezogen, entschloss man sich im Sommer 2011 zu einer Fusion mit dem FC Junkersdorf, welcher sportlich den Aufstieg in die NRW Liga geschafft hatte. Gepusht wird die ganze Sache von einem gewissen Herren, der Fußballvereine als sein persönliches Spielzeug ansieht. Und wie es mit Spielzeugen so ist, landen diese früher oder später – wenn ein neues Spielzeug gefunden ist – in der Ecke und finden keine Beachtung mehr. In Dattenfeld sowie Windeck kennt man dies bestens. Wann die Viktoria ausrangiert wird, ist wohl nur eine Frage der Zeit.
So ging es also am Mittwoch Nachmittag per Zug Richtung Domstadt. Anreise bis zum Kölner Hbf recht ruhig. Dort angekommen wurde man von einer voll vermummten und in kompletter Kampfmonteur befindlichen Hundertschaft in Empfang genommen und aus dem Zug getrieben. „Die Weiterfahrt bis Köln-Deutz wird aus Sicherheitsgründen untersagt“ – aha! Nun ja… eingekesselt wie ein Atomtransporter ging es dann zu Fuß zum Neumarkt von wo es dann per Bahn zum Stadion ging. Danke für soviel Sicherheit – es wurden weder Mühe noch Kosten gescheut.
Zum Anpfiff hatten sich ca. 800 Krefelder im Gästesektor eingefunden und begrüßten ihr Team mit blau roten Luftballons. Support war wie die Woche zuvor in Siegen schon sehr gut. Der Großteil der Leute zog regelmäßig mit, immer wieder Fahnen im Einsatz und viel Abwechslung bei der Auswahl der Lieder. Das sonst fast leere Stadion + Dach ließ das Stadion um das eine oder andere mal zusätzlich richtig krachen. So haben wir uns die Bezeichnung „12 Mann“ auch verdient! Also nicht ausruhen sondern weiter Gas geben!
Der sportliche Erfolg setzte dem Abend dann noch die Krone auf. In einer richtig geilen zweiten Halbzeit konnte der 0:1 Pausenrückstand in ein 4:2 für uns gedreht werden. Totales Ausflippen im Gästeblock und nach Spielschluss auch auf dem Rasen. Da half auch der „Platzsturm“ eines Kölner Ersatzspiels nichts, der auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Torwart retten wollte.
Während des Spiels gab es 3 Spruchbänder: „Scheiss Retortenverein“ ; „Ihr seid nur eine Marketingprodukt“ und „Germania Dattenfeld, Germania Windeck, FICKtoria Köln – 3 Huren – 1 Zuhälter“. Erklärungen sind wohl nicht nötig. Sonst ist zu Viktoria nichts zusagen, außer dass der angestrebte Zuschauerrekord (12.512) mit 3802 Zuschauern nur leicht verfehlt wurde.